Eisenach: Es regnet. Das war zwar zu erwarten, aber gestern hatten wir die Hoffnung, dass sich der Wetterbericht mal wieder geirrt hat. Rainer kann es einfach nicht lassen, Pessimismus und schlechte Laune zu verbreiten, indem er auf seinem Handy die Wetter-App befragt.
Hörschel: Es regnet immer noch. Aber was soll’s. Wir müssen da durch. Zunächst zur Werra, einen Stein aufsammeln. Mist, man kommt nicht ran an die Werra und an die Kiesel in ihr. Aber zum Glück haben traditionsbewusste Mitmenschen eine Stelle eingerichtet aus der man sich einen Kiesel nehmen kann.
Als wir den Stein Kieselstein gebunkert haben, fängt es richtig an zu regnen. Das heißt, die Tropfen vervielfachen ihre Größe und fallen mit Wucht auf uns hinab. Ich entschließe mich, meine alte, vom Vater geerbte Regenplane überzuziehen. Aber sie hält nicht wirklich dicht. Am Ende dieser Etappe werde ich Sie entsorgen.
Hohe Sonne: Die Hohe Sonne ist ein Imbisstand. Früher gab es hier wohl mal eine richtige Gaststätte, vielleicht sogar ein Hotel. Das Gebäude ist eingezäunt und macht einen baufälligen Eindruck. Aber es gibt einen Bratwurststand. Endlich, die erste Bratwurst am Rennsteig. So wirklich viele Bratwurststände werden wir am Rennsteig nicht finden. Hin und wieder werden wir an einem Gasthaus vorbei kommen, manchmal ist es geöffnet, manchmal hat es Ruhetag, einmal werden wir einkehren und Klöße mit Hirschbraten essen. Aber das wissen wir noch nicht. Der Regen lässt langsam nach.
Ruhlaer Hütte: Ein paar Schritte vor der Ruhlaer Hütte hört der Regen auf. Als wir die Hütte erreichen, scheint sogar die Sonne. Aber wirklich trocken werden wir nicht im Waldhaus Hutzelhöh ankommen. Es geht200 paar Meter bergab. Die müssen wir morgen wieder hinauf.
Ruhla:15:30 Uhr: Geschafft. Insgesamt 25 km. Eigentlich nicht so schlimm, könnte man meinen. Aber wenn man 60 ist und 6 Stunden Intervalltraining (berghoch, bergrunter) hinter sich hat, dann reicht auch ein Bier, um Bettschwere zu fühlen.













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